Pfadfinden ist mehr als 100 Jahre alt – und doch nicht altmodisch. Ganz im Gegenteil: Wer je Pfadfinder*in gewesen ist, bleibt es ein Leben lang. Was Kinder und Jugendliche im BdP erleben und lernen, das vergessen sie nie: einander zu helfen, miteinander zu leben, füreinander da zu sein.
Damals zelteten 20 Jungen aus London auf der kleinen Insel Brownsea Island. Sie kamen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten. Lord Robert Baden-Powell ("B.P.") legte damit den Grundstein für die Bewegung. Junge Menschen sollten zu verantwortungsbewussten Bürgern werden, die sich für die Gesellschaft und ihre Mitmenschen einsetzen - unabhängig von deren Herkunft oder möglicher Unterschiede. Seit 1909 sind auch Pfadfinderinnen aktiv, später stark unterstützt durch Olave Baden-Powell. Die Arbeit der Mädchen und Frauen war geprägt durch die aufkommende Frauenbewegung. Spielidee für die Jüngeren wurde die Mowgli-Geschichte aus dem "Dschungelbuch" von Rudyard Kipling.
Heute gibt es in fast jedem Land der Erde Pfadfinder*innen. Alle vier Jahre treffen sich zehntausende von ihnen auf einem großen Zeltlager, dem Jamboree. 1920 fand das erste dieser Treffen statt; bereits damals kamen rund 8.000 Pfadfinder*innen zusammen - auch aus Ländern, die im Ersten Weltkrieg noch verfeindet waren.
Die deutsche Pfadfinder*innenbewegung hat ihre Ursprünge in der Jugendbewegung, im Wandervogel und in den Jungenschaften. Im Nationalsozialismus waren unabhängige Jugendbünde verboten. Schon 1945 entstanden wieder die ersten Pfadfinder*innengruppen. Die interkonfessionellen Bünde Bund der Pfadfinder und Bund Deutscher Pfadfinderinnen schlossen sich 1976 zum Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP) zusammen.